: Archivierung
Archive und Repositorien
Archive und Repositorien müssten nicht nur an diese ethischen Forderungen angepasst, sondern auch in ihrer intern-infrastrukturellen Organisation modifiziert bzw. neu aufgebaut werden. So müsste in Zukunft eine höhere Anzahl und Auswahl an professionalisierten Fachrepositorien für qualitative Daten errichtet, bzw. vorhanden sein, in denen geschultes Personal qualifizierte und fachspezifische Beratungsangebote leisten kann. Innerhalb dieser Art von Archiven sollte der Schutz der Daten durch technisch kontrollierte und sichere Arbeitsplätze (z.B. anhand einer On-Site Nutzung in Safe-Rooms) gewährleistet, und soweit möglich ein Austausch mit Primärforschenden gewährleistet werden (Imeri 2017; Imeri et al 2018; Eberhard 2018, 2020).
Eine nach diesem Muster funktionierende und ausschließlich für qualitative Forschungsdaten zuständige Datenbank bildet „Qualiservice“ in Bremen, das Möglichkeiten zur Langzeitarchivierung und kontrollierten Nachnutzung von qualitativen Daten bietet und Forscher*innen beratend und unterstützend zur Seite steht. Als weitere bekannte sozialwissenschaftliche Forschungsdatenzentren gelten das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), das SOEP (Sozioökonomisches Panel) und das GESIS (Leibnizinstitut für Sozialwissenschaften), die allerdings primär – wenn auch nicht ausschließlich – quantitative Daten aufbewahren.
